9. Rechenschaftspflicht für journalistische Prinzipien

Ein Medium muss eine Reihe von redaktionellen Leitlinien erstellen erarbeiten oder entsprechende externe Leitlinien beachten (z. B. die Vorlage für redaktionelle Leitlinien, die als Referenzdokument für diesen Standard bereitgestellt wird), denen seine journalistischen Verfahrensweisen entsprechen. Diese sollten konkrete Prinzipien für die journalistischen Inhalte, ihre Verbreitung und das Verhalten von Journalisten festlegen. Diese Leitlinien und die Identität der Person oder Gruppe von Personen, die in seiner Organisation letztlich für sie verantwortlich sind, müssen der Öffentlichkeit in leicht zugänglicher und verständlicher Form zur Verfügung gestellt werden. Ein bewährtes Verfahren ist es, diese Leitlinien der Öffentlichkeit proaktiv und nicht erst auf Anfrage zur Verfügung zu stellen.

Ein Medium muss sicherstellen, dass diese redaktionellen Leitlinien klare Erwartungen hinsichtlich des Verhaltens formulieren, das es von seinen eigenen Mitarbeitern, seinen Vertragspartnern und allen anderen an seinen redaktionellen Inhalten Mitwirkenden verlangt. Er sollte auch die Struktur der Verantwortung innerhalb der Organisation festlegen und klarstellen, wer für jede Phase des Veröffentlichungsprozesses verantwortlich ist.

Ein Medium muss sicherstellen, dass diese redaktionellen Leitlinien die ethischen Kernprinzipien des Journalismus verkörpern. Die redaktionellen Leitlinien können zusätzlich zu diesen ethischen Kernprinzipien spezifische Anforderungen auferlegen. Jedoch dürfen zusätzliche Anforderungen diese in der Präambel dieses Dokuments beschriebenen ethischen Grundsätze nicht gefährden.

Die redaktionellen Leitlinien müssen sicherstellen, dass keine realen, potenziellen oder scheinbaren Interessenkonflikte bestehen, die die Integrität der Berichterstattung oder die redaktionelle Unabhängigkeit der an ihr Beteiligten beeinträchtigen. Sie sollten Leitlinien für den Umgang mit Konflikten im Zusammenhang mit politischen, geschäftlichen und privaten Interessen enthalten. Redaktionelle Strukturen sollten den Journalismus vor jeglicher unangemessenen Einflussnahme schützen, die durch die Geschäftsführung oder die Eigentümer des Mediums außerhalb des formalen Redaktionsprozesses sowie durch irgendwelche externen wirtschaftlichen, sozialen oder politischen Interessen ausgeübt wird.